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Zuhause & Energie
Die Box, die die Energiewende im Straßenverkehr bringen könnte, ist gerade mal so groß wie ein Schuhkarton: gut 30 mal 30 Zentimeter. Damit ist sie klein genug, um in jeder Garage Platz zu finden. Für ihre Größe hat die handliche Ladestation für E-Mobile – auch Wallbox genannt – ordentlich Power. Schafft sie es doch, binnen zwei Stunden einen Smart mit Elektromotor zu gut 80 Prozent mit Energie „aufzutanken.” Zum Vergleich: An einer üblichen Haushaltssteckdose ist die Ladedauer doppelt so lang. Die Wallbox ist das neue Angebot der Stadtwerke Böblingen (SWBB) für Privatkunden. Sie soll das bequeme Auftanken am eigenen Haus ermöglichen und das Anfahren einer öffentlichen Ladestation überflüssig machen.
Theoretisch wäre es sogar möglich, das Elektromobil an einer normalen Haushaltssteckdose aufzuladen. Wirklich zu empfehlen ist das jedoch nicht. „Es wäre ungefähr so, als würde man zeitgleich elf Staubsauger drei bis vier Stunden an einer Steckdose laufen lassen”, erklärt SWBB-Energiemanager Nico Hoffmann. Deshalb arbeiten die SWBB mit erfahrenen Elektrikern zusammen, die mit wenig Aufwand einen passenden Schalter am Verteilerkasten anbringen. „Das ist meistens mit einem ganz kleinen Wanddurchbruch getan. Erdarbeiten sind nicht nötig”, so Hoffmann.
Dem Angebot der SWBB sind zahlreiche Analysen vorausgegangen. Demnach nutzen die meisten Menschen ein E-Mobil als Zweit-Pkw für kurze Strecken in der Stadt. Mit einer Tankfüllung aus der Steckdose schafft beispielsweise ein Smart, mit dem die Stadtwerke Böblingen ein Angebots-Paket (mehr Informationen auf unsere Seite zur E-Mobilität) geschnürt haben, rund 130 Kilometer. Einkaufen fahren, die Kinder zum Sport oder zum Musikunterricht bringen – vieles ist mit einer Tankfüllung pro Woche möglich.
Um das E-Auto für Berufstätige attraktiv zu machen, arbeiten die Stadtwerke Böblingen mit Unternehmen aus der Stadt und der Region zusammen. Konkret planen die SWBB Ladestationen für die Firmenparkhäuser. Arbeiten und gleichzeitig das Auto tanken? Das ist mit diesem Angebot dann möglich. Um den Bedarf richtig einschätzen zu können, haben die Stadtwerke Böblingen unter anderem – anonymisiert – die Fahrstrecken von 450 Mitarbeitern eines regionalen Unternehmens analysiert. Das Ergebnis: 251 Beschäftigte haben eine Fahrstrecke von maximal 25 Kilometern zur Arbeit. Nur 109 Beschäftigte der Belegschaft müssen täglich eine Strecke von mehr als 40 Kilometern zurücklegen. 6,5 Prozent kommen mit Bus und Bahn, 3,2 Prozent fahren Fahrrad. Aus dem Homeoffice melden sich täglich rund 8 Prozent der Kolleginnen und Kollegen.
„Wir sind davon überzeugt, dass die 251 Autofahrer, die täglich nur eine Fahrstrecke von 25 Kilometern zurücklegen, eine Nutzergruppe sind, die von einem Elektroauto profitieren würde. Sie sind die Zielgruppe für den Wandel im Individualverkehr”, sagt Jan Kohlmeyer, der bei den Stadtwerken den Vertrieb und die Unternehmensentwicklung leitet. Selbst für die 109 Beschäftigten, die mehr als 40 Kilometer pro Strecke zurücklegen, sei ein E-Mobil eine interessante Option – wenn die Ladeinfrastruktur stimme. Stand jetzt tanken 30 Prozent der E-Mobilisten an öffentlichen Ladesäulen, 70 Prozent zu Hause oder beim Arbeitgeber.
Auch im Fuhrpark möchten die SWBB ansetzen. Prognosen gehen davon aus, dass sich in dem untersuchten Unternehmen der Anteil an Pkw mit Verbrennungsmotor im Fuhrpark von aktuell 62 auf 38 im Jahr 2030 reduzieren wird. Zeitgleich steigt im Fuhrpark in den nächsten zehn Jahren der Anteil von aktuell zwei Elektro-Mobilen auf mindestens 24. Um diesen Bedarf bedienen zu können, müsste sich die Ladeinfrastruktur enorm entwickeln. Reicht aktuell ein Ladepunkt in der Firmengarage aus, müssten es 2030 schon mindesten sieben sein. „Unsere Analysen für das Böblinger Unternehmen decken sich mit Entwicklungen in ganz Deutschland. Schon 2025 wird die E-Mobilität keine Randerscheinung mehr sein, sondern auf den Straßen Normalität”, sagt Jan Kohlmeyer.
Nico Hoffmann
Geschäftsfeldentwicklung, Leitung Quartierslösungen
Schon jetzt ist ein breites Angebot vorhanden. Laut dem Verband der Automobilhersteller stehen Kunden in Deutschland aktuell 57 Modelle von deutschen Automobilherstellern zur Verfügung, mit ausländischen Herstellern mehr als 100 Modelle. „Auf die prognostizierte Entwicklung wollen wir vorbereitet sein. Den Grundstein für die Verkehrswende legen wir bereits jetzt”, betont Jan Kohlmeyer.
Das wird auch Michael Bär freuen. 2017 ist er mit seinem Elektroauto 800 Kilometer quer durch Marokko gefahren. Strom für die Weiterfahrt gab es in Restaurants und Hotels. Diese Tour hat den 50-Jährigen, der bei Daimler im Qualitätsmanagement arbeitet, und seinen Elektro-Flitzer noch mehr zusammengeschweißt. Ein Benziner kommt ihm nicht mehr in die Garage.